Am 28.4.2017 ist es soweit!
Um die Wartezeit noch etwas zu verkürzen, möchte ich meinen Leserinnen und Lesern mit dem Prolog einen kleinen Einblick in Teil 3 der SEALs gewähren 😉
SEAL Team Two- Daphne
Prolog | Der Blick zurück
Sechs Monate dauert dieser Einsatz jetzt schon und ich kann hier nicht länger bleiben – keinen einzigen Tag mehr. Ursprünglich wollte niemand nach Mexiko, nicht einmal für eine Woche, obwohl diese Aufträge für gewöhnlich die besten sind. Eine überschaubare Zeit unterwegs sein und am Ende gibt es einen saftigen Gehaltscheck. Was will frau mehr?
Damals saß ich seit Wochen in einem schlecht belüfteten Büro an der Ostküste fest, schrieb Berichte und musste mich nach vielen Undercover-Einsätzen und Schicksalsschlägen etwas akklimatisieren. Doch mir fiel die Decke schneller auf den Kopf, als es mir lieb war.
Mit Mitte 20 wechselte ich von der DEA – Drug Enforcement Administration – zur Navy, profilierte mich schnell, bis die richtigen Leute auf mich aufmerksam wurden. Einer davon war Major General Rockford. Sein silbergraues Haar erinnert mich noch heute an meinen Dad, der ihm in gewisser Weise sehr ähnlich war, nicht nur optisch. Der Major hatte meine Akte gelesen und mich bei einem Besuch in Little Creek um ein Gespräch ersucht. Er berichtete mir von dem ihm unterstellten SEAL Team Two, für dass er sich meine Unterstützung erhoffte. Innerhalb der U.S.-Streitkräfte dürfen sich die Generäle ihr Personal ausleihen, wo und wie sie belieben. Weil ich wieder hinaus wollte und Action brauchte, vertraute er mir meinen ersten Auftrag bei den SEALs an. Mittlerweile ist der Geschichte, aber aufgrund meiner Abstammung werde ich immer wieder südlich der Grenze unseres Landes eingesetzt. Mein Dad war Mexikaner, meine Mum Griechin, und Dank ihnen spreche ich vier Sprachen – fließend –, unter anderem Spanisch, was zusammen mit meinem Aussehen der Pass für Mittelamerika ist.
Jetzt bin ich aber vom eigentlichen Thema abgeschweift. Mexiko, hier stecke ich im Moment fest. In dieser Villa, die auf einem riesigen Areal inmitten des Bajamar Golfclubs steht. Wem dieses Haus gehört? Einem der gefürchtetsten Drogenbosse überhaupt, der seine Gegner und Widersacher ohne Skrupel aus dem Weg räumt, ja, geradezu niedermetzelt. Er selbst nennt sich El Espada – die Schwerter. Ein Mann, dessen kleines Kartell tonnenweise Drogen in die Vereinigten Staaten von Amerika schmuggelt. Schon zu meinen DEA-Zeiten war er aktuell, doch irgendwie konnte er immer wieder entwischen. Die Bürokraten in Washington gaben den Auftrag letztendlich an die U.S. Army ab, die ihn wiederum an die Navy weiterreichte. Als in La Misión, dem nächsten Ort unweit des Golfplatzes, nach neuen Leibwächtern gesucht wurde, schleuste man mich in Mexiko ein und dann war es ein Leichtes, ins Innere dieser kriminellen Organisation zu gelangen. Mir war bewusst, dass es Monate dauern würde, aber zu Hause hatte ich nichts zu verlieren. Mein Auftrag war klar: So viele Informationen wie möglich zu sammeln, an den General weiterleiten und dabei um keinen Preis auffliegen. Und nicht zu vergessen, meine persönlichen Interessen, über die ich an dieser Stelle allerdings nicht sprechen will.
El Espada’s Machenschaften sind vielen Politikern bei uns im Land ein Dorn im Auge. Nicht zuletzt, weil deren Kinder diese billigen Drogen aus Mittel- und Südamerika selber konsumieren und einige von ihnen bereits mit dem Leben bezahlten. Sobald alle Schwachpunkte des Kartells bekannt sind, will man den Golfclub dem Erdboden gleichmachen. Blöd nur, dass es sich anders entwickelt hat als vor langer Zeit geplant.
Seit Tagen passieren hier ungewöhnliche Dinge. Der Boss hat neue Leibwächter und ich denke, dass ich aufgeflogen bin. Immer häufiger bleibe ich in seiner Villa zurück, soll das Anwesen aus Sicherheitsgründen nicht verlassen und bekomme dazu mehrere seiner Männer an die Seite gestellt, die wie Hunde auf mich aufpassen. Meiner Meinung nach nur ein Vorwand, doch für was? Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät, denn vor zwei Tagen ist El Espada nach Mexico City aufgebrochen. Seine Abschlussworte klangen in etwa so: Wenn ich zurück bin, werden wir uns als erstes unter vier Augen unterhalten. Der Blick, den er dabei draufhatte, bereitet mir große Sorgen.
Als er schon unterwegs war, konnte ich zwei seiner Männer belauschen, die von mir sprachen. Statt auf mich zu achten, wollten sie mich lieber ficken. Doch niemand wird sich an mir vergreifen! Wer es dennoch wagen sollte, muss mit ein paar gebrochenen Knochen rechnen. Dämliche Idioten!
Obwohl mir noch diese eine letzte Information fehlt, ist es an der Zeit zu gehen. Irgendwann werde ich sie bekommen und dann hat Gott viel zu tun.
Wenn ich könnte, wäre ich hier schon längst abgehauen, aber genau da liegt mein Problem. Das Gelände ist Video überwacht und mit Infrarotsensoren gespickt. Aber viel wichtiger ist, dass im Haus gut zwei dutzend Männer anwesend sind, die mich kaum aus den Augen lassen …